Umarmung

Die Umarmung

Der Regen trommelte sanft gegen die Fensterscheibe, während das warme Licht der Straßenlaternen durch die halb geöffneten Vorhänge in das Zimmer fiel. Die Luft war schwer von der Mischung aus feuchtem Asphalt und dem dezenten Hauch ihres Parfüms, das sich wie ein unsichtbarer Schleier um sie legte.

Sie stand an der Tür, nur mit einem seidenen Morgenmantel bekleidet, der sich an ihren Körper schmiegte. Die dünnen Träger rutschten leicht von ihrer Schulter, als sie sich gegen den Rahmen lehnte, ihre Augen dunkel und voller Erwartung. Ein leises Lächeln spielte auf ihren Lippen, während ihre Finger langsam über die weiche Seide strichen.

Er trat näher, der Abstand zwischen ihnen schmolz, bis er die Wärme ihrer Haut spüren konnte. Seine Hand glitt sanft über ihren Arm, hinterließ eine Spur von Wärme und Verlangen. Die Luft zwischen ihnen war elektrisch, geladene Stille, ein Moment, der sich dehnte, bevor er seine Lippen an ihre Schläfe legte. Ein sanfter Kuss, der sich tiefer in ihre Haut brannte als jede Berührung.

Ihre Finger griffen in sein Hemd, zogen ihn näher, während sein Atem ihren Hals streifte. Mit einer   geschmeidigen Bewegung ließ sie den Mantel von ihren Schultern gleiten, ließ ihn zu Boden sinken, wo er lautlos auf dem Holzparkett landete. Ein leises Zittern durchlief sie, nicht von der Kälte, sondern von der brennenden Hitze, die zwischen ihnen aufflammte.

Er legte seine Hände auf ihre Taille, zog sie an sich, spürte ihren Herzschlag gegen seinen eigenen. Ihre Lippen fanden sich in einem Kuss, der süß und fordernd zugleich war, ein Versprechen, das sie beide nur zu gerne halten wollten. Die Nacht war noch jung, der Regen draußen würde unaufhörlich weiterfallen, aber hier, in diesem Moment, existierte nur noch das Prickeln ihrer Berührungen, das leise Echo ihrer Seufzer und die Hitze, die sich langsam zwischen ihnen entfaltete.


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