Ein tiefer Atemzug, ein letztes Kribbeln auf ihrer Haut, dann drückte sie die Klinke langsam hinunter. Die Tür öffnete sich mit einem leisen Knarren, und für einen Moment schien die Zeit stillzustehen. Draußen, im spärlichen Licht der Straßenlaterne, stand eine Gestalt – groß, in einen Mantel gehüllt, mit nassen Haaren, in denen sich die Tropfen des Regens verfingen.
Ihr Herz schlug schneller, nicht aus Angst, sondern aus einer undefinierbaren Aufregung. „Entschuldige die späte Störung“, sagte eine sanfte Stimme. Sie erkannte ihn sofort – es war Elias. Seine dunklen Augen musterten sie mit einer Mischung aus Verlegenheit und Entschlossenheit.
„Elias?“ Ihre Stimme war nur ein gehauchtes Staunen. Sie hatte ihn lange nicht gesehen, und doch stand er nun hier, in dieser stillen Nacht, als hätte das Schicksal ihn genau in diesem Moment zu ihr geführt.
Er lächelte leicht, trat näher, und der Geruch von Regen und Herbstluft umgab ihn. „Ich weiß, es ist spät. Aber ich musste mit dir reden.“
Sie spürte die Wärme in ihrer Brust, ein Echo der Empfindungen, die sie gerade durchlebt hatte. Die Intimität des Moments war noch in ihrer Haut gespeichert, und doch war sie nun ganz in der Gegenwart, in der Realität dieser Begegnung.
„Komm rein“, sagte sie schließlich leise und trat beiseite, um ihm Platz zu machen. Elias zögerte nur einen Moment, dann trat er ein, zog seinen Mantel aus und fuhr sich durch die nassen Haare. Seine Bewegungen waren vertraut und doch fremd zugleich.
Die Tür fiel leise ins Schloss, und mit ihr sank eine angespannte Stille über den Raum. Elias stand noch immer nah bei ihr, der Geruch von Regen und etwas Unausgesprochenem lag zwischen ihnen. Sein Blick ruhte auf ihr, tief und durchdringend, als würde er die richtigen Worte suchen – oder den Mut, sie auszusprechen.
Sie spürte die Hitze, die noch in ihr nachhallte, eine Wärme, die nichts mit der Decke um ihre Schultern zu tun hatte. Ihre Haut prickelte unter seinem Blick, als könnte er die Spuren ihrer eben erlebten Erregung erkennen. Ihr Atem ging flacher, ihr Herz schlug schneller.
„Du hast mich überrascht“, flüsterte sie, während sie näher trat, nur einen Herzschlag von ihm entfernt. Ihre Fingerspitzen fanden den feuchten Stoff seines Shirts, strichen sachte darüber. Seine Muskeln spannten sich an, eine kaum merkliche Reaktion, doch sie spürte die unausgesprochene Spannung zwischen ihnen.
„Ich wollte nicht stören…“ Seine Stimme war tief, rauer als sonst, als würde er gegen etwas in sich ankämpfen. Aber sein Blick verriet ihn – er war genauso gefangen in diesem Moment wie sie.
Ein leises Lächeln umspielte ihre Lippen. „Vielleicht will ich gestört werden.“
Sie legte eine Hand auf seine Brust, fühlte seinen Herzschlag unter ihren Fingern, fest und drängend. Elias‘ Atem stockte, dann legte er eine Hand an ihre Taille, zog sie näher. Die Wärme seiner Berührung durchdrang den dünnen Stoff ihres Oberteils, ließ einen Schauer über ihre Haut rieseln.
„Sag mir, wenn ich aufhören soll“, murmelte er, seine Lippen nur einen Hauch von ihrem Hals entfernt.
Sie schloss die Augen, ließ sich in die Nähe seines Körpers fallen, ihre Sinne angefacht von der Mischung aus vergangenen Erinnerungen und dem gegenwärtigen Begehren. „Hör nicht auf…“
Seine Lippen fanden ihre Haut, ein sanftes, aber bestimmtes Erkunden. Ein leises Seufzen entkam ihr, während er sich weiter vorarbeitete, ihre Reaktionen studierend, seine Hände erkundend. Die Kerze auf dem Tisch flackerte, warf weiche Schatten an die Wände, während die Nacht sie in eine ganz eigene Welt zog – eine Welt aus Verlangen, aus Berührung, aus Hitze, die sich nicht länger leugnen ließ.
Was auch immer nun kam – sie war bereit.