Die Galerie war erfüllt von gedämpftem Stimmengewirr und dem leisen Klirren von Gläsern. Lara glitt fast lautlos durch die Menge, ihr Blick schweifte über die großformatigen Gemälde, die in kräftigen Farben an den Wänden leuchteten. Sie war hier, um über die Ausstellung zu berichten – jung, ambitioniert und immer auf der Suche nach der nächsten spannenden Story. Doch heute fühlte sich alles anders an. Es lag eine prickelnde Spannung in der Luft, die sie nicht greifen konnte.
Sie trug ein schwarzes, figurbetontes Kleid, das ihre schlanke Silhouette betonte. Ihre roten Lippen bildeten einen auffälligen Kontrast zu ihrer sonst eher schlichten Erscheinung. Sie fühlte sich selbstbewusst – und doch ein wenig nervös, als sie plötzlich diesen Blick auf sich spürte.
Er stand einige Meter entfernt, lässig an einen weißen Pfeiler gelehnt, und musterte sie mit einer Mischung aus Neugier und unmissverständlichem Interesse. Groß, breitschultrig, mit dunklem Haar und einem perfekt sitzenden Anzug – der Mann wirkte wie aus einer anderen Welt. Ihr Herz schlug schneller, als seine Augen sich in ihre bohrten, und für einen Moment fühlte sie sich ertappt. Doch anstatt den Blick abzuwenden, hielt sie ihm stand.
Wie von selbst bewegten sich ihre Füße in seine Richtung, fast ohne nachzudenken. Als sie vor ihm stand, durchfuhr sie ein unerklärliches Kribbeln. „Genießen Sie die Ausstellung?“, fragte sie, bemüht, ihre Stimme fest und ruhig klingen zu lassen.
Er lächelte leicht, und der Anflug eines Grübchens bildete sich auf seiner linken Wange. „Die Kunst ist faszinierend“, erwiderte er mit tiefer, rauer Stimme. „Aber ich habe heute etwas viel Spannenderes entdeckt.“
Sein Blick wanderte über ihr Gesicht, verharrte einen Moment auf ihren Lippen. Hitze schoss durch ihren Körper, und sie konnte nicht verhindern, dass sich ein leichtes Lächeln auf ihre Lippen stahl. „Und was könnte das wohl sein?“, fragte sie, die Herausforderung in ihrer Stimme unüberhörbar.
Statt einer Antwort trat er näher, seine Finger strichen sachte über ihren Handrücken. Ihre Haut prickelte unter der sanften Berührung. „Sie wissen genau, wovon ich spreche“, murmelte er leise und beugte sich zu ihr hinunter. Sein Atem streifte ihre Wange, und ihre Knie wurden weich. Ohne nachzudenken, legte sie ihre Hand auf seine Brust und fühlte den festen Muskel unter dem Stoff. Für einen Moment schien die Welt um sie herum zu verschwinden.
Plötzlich zog er sie in einen kleinen, kaum beleuchteten Nebenraum der Galerie. Die Tür fiel ins Schloss, und ehe sie reagieren konnte, spürte sie seine Lippen auf ihren. Der Kuss war fordernd und zugleich zärtlich, ließ keine Zweifel an seinem Verlangen. Seine Hände glitten über ihren Rücken, während sie ihn näher an sich zog und sich den Gefühlen hingab, die wie eine Welle über sie hinwegrollten.
Als sie sich kurz voneinander lösten, atmete sie schwer und sah ihn mit glühenden Augen an. „Wer sind Sie?“, flüsterte sie, doch anstatt zu antworten, legte er einen Finger auf ihre Lippen. „Nicht jetzt“, sagte er, und seine Stimme klang dunkel und rau vor Verlangen. „Jetzt will ich dich nur spüren.“
Und in diesem Moment war ihr alles egal – die Galerie, die Ausstellung, die Menschen draußen. Nur sein Körper an ihrem, seine Lippen auf ihrer Haut und die Hitze, die sie beide durchflutete. In dieser Nacht vergaß sie die Zeit und verlor sich völlig in seiner Berührung. Es war der Beginn einer Sehnsucht, die sie nicht mehr loslassen würde.